3. Marßel-Open: 17-jähriger Lesumer sichert sich überraschend den Siegerpott
Delan Tchelidze vom TSV Lesum-Burgdamm feierte einen Doppelerfolg.

Marßel. Über ein Rekordmeldeergebnis freuten sich die Organisatoren der „3. Marßel-Open“. Mit 219 Startern waren beim Tischtennis-Turnier der SG Marßel etwas mehr Teilnehmer dabei als im vergangenen Jahr. Bedauerlich sei nur gewesen, dass das Interesse der Jugendlichen merklich nachgelassen hatte. Dafür sorgte aber einer der Nachwuchsspieler für die größte Überraschung bei der zweitägigen Veranstaltung: Delan Tchelidze vom TSV Lesum-Burgdamm gewann nicht nur die leistungsmäßig stärkste Jugend-Konkurrenz, sondern setzte sich danach auch noch in der Erwachsenen-Klasse IV (bis 1400 QTTR) durch.
„Dort wollte er eigentlich gar nicht an den Start gehen“, verriet Rolf Ahrens von Marßeler Organisationsteam. Sein Einsatz ­wurde belohnt. Denn der 17-jährige Lesumer lieferte sich am Ende mit Sascha Lewandowski vom TV Bremen-Walle 1875, der im Halbfinale Jugendspieler Geovanni Rajca (Neurönnebecker TV II) mit 3:2 besiegt hatte, ein spannendes Match: Tchelidze, der zunächst mit 5:11 und 8:11 ins Hintertreffen geraten war, gewann die folgenden drei Durch­gänge (11:4, 11:6, 11:9) und durfte nach dem letzten Turnier des Tages zu später Stunde seinen zweiten Siegerpokal entgegennehmen. „Delan Tchelidze hat Zukunft. Er agiert für sein Alter schon sehr abgeklärt und kann sich gut auf seine Gegner einstellen“, lobte Rolf Ahrens den Sportler.
Im Wettbewerb der Jugend I (bis 3000 QTTR) maßen sich 16 Nachwuchstalente aus Bremen und der näheren Umgebung: Der Rönnebecker Geovanni Rajca schied dort ebenfalls im Halbfinale nach einer 2:3-Niederlage aus. Gegner war der nach QTTR-Werten am höchsten eingestufte Fabian Krause von der TuSG Ritterhude. Delan Tchelidze hatte sich mit einem 3:2-Sieg gegen den Daniel Seifert vom ATS Cuxhaven für das Finale qualifiziert. Zum Schluss setzte sich der Lesumer gegen den Hammestädter mit 9:11, 12:10, 11:6 und 11:7 durch.
Auch in den beiden anderen Jugend-Konkurrenzen kämpften sich die Teilnehmer aus Bremen-Nord bis in die Finals. Über den Turniersieg in der Klasse II (bis 1300 QTTR) freute sich Mohamad Alchalabi vom Neurönnebecker TV. Er beeindruckte mit einem 3:0-Endspielerfolg gegen den Ritterhuder Florian Kriesel. Dem NTV gehört auch Mohammad Sammour an, der sich im Finale der Jugend III (bis 1000 QTTR) nach einer Zwei-Satz-Führung von Simon Stückemann (TV Eiche Horn) noch die Butter vom Brot nehmen ließ.
Gut besetzt waren die fünf Erwachsenen-Wettbewerbe, überwiegend mit Teilnehmern aus der Region, aber auch mit Gästen beispielsweise aus Köln, Ingolstadt, Nürnberg und Chemnitz. „Wir hatten kaum Ausfälle durch unentschuldigtes Nichtantreten, trotz des schönen Wetters und des Werder-Spiels am Sonnabend“, bemerkte Rolf Ahrens. Aus Nordrhein-Westfalen kam der Sieger der Erwachsenen I: Dirk Vogelsang, die Nummer zwei des Landesliga-Vizemeisters TTC SW Velbert, setzte sich gegen den ebenfalls an Position zwei eingesetzten Bezirksliga-Spieler Tobias Burkhardt von der SG Aumund-Vegesack II mit 3:1 durch.
„Bis ins Finale zu kommen, war eine gute Leistung von Tobias Burkhardt“, fand Rolf Ahrens. Im Wettbewerb der Leistungsstärksten (bis 1850 QTTR) kamen auch die Starter des Neurönnebecker TV sehr weit. So mussten Jugendspieler Maxime Meger und Vlad Marjasov erst im Halbfinale die Segel streichen.
44 Aktive kämpften bei den Erwachsenen II (bis 1700 QTTR) um die Siegertrophäe. Die eroberte zum Schluss Hendrik Lars Gerken von der TuSG Ritterhude durch ein 3:0 gegen Lars Wöbker vom VfL Emslage. Mit Thomas Fritsche (TuS Ebersdorf) und Richard Tröger (WLSG Nürnberg) machten zwei aus der Ferne Angereiste den Turniersieg in der Klasse III (bis 1550 QTTR) unter sich aus. Am Ende gewann der Sachse knapp mit 3:2. Bis ins Halbfinale drang Melanie Haumann von der SG Marßel bei den Erwachsenen V (bis 1300 QTTR). Dort unterlag sie dem späteren Sieger Rudolf Alfani vom TV Eiche Horn in drei Durchgängen (6:11, 3:11, 8:11).
Für die Teilnahme an der Damen-Konkurrenz (bis 1400 QTTR) interessierten sich nur sieben Sportlerinnen. Spannend verlief der Vergleich nach dem Modus „Jeder gegen jeden“ trotzdem, denn am Ende waren die beiden Erstplatzierten Joanna Hahn (TV Sottrum) und Anna-Lena Zwingel (OSC Bremerhaven) nicht nur punktgleich, sondern für sie schlug auch das gleiche Satzverhältnis zu Buche.

Ergebnisse:
Herren, bis 1300 QTTR, Finale: Rudolf Alfani (TV Eiche Horn) – Daniel Long Wendt (FC Rastede) 3:0 (11:6, 11:9, 11:2). bis 1400 QTTR: Delan Tchelidze (TSV Lesum-Burgdamm) – Sascha Lewandowski (TV Bremen-Walle 1875) 3:2 (5:11,, 8:11, 11:4, 11:6, 11:9). bis 1550 QTTR: Thomas Fritsche (TuS Ebersdorf) – Richard Tröger (WLSG Nürnberg) 3:2 (10:12, 11:8, 11:6, 6:11, 11:5). bis 1700 QTTR: Henrik Lars Gerken (TuSG Ritterhude) – Lars Wöbker (VfL Emslage) 3:0 (11:8, 11:8, 11:8). bis 1850 QTTR: Dirk Vogelsang (TTC SW Velbert) – Tobias Burkhardt (SG Aumund-Vegesack) 3:1 (5:11, 11:6, 11:2, 11:6).

Jugend, bis 1000 QTTR: Simon Stückemann (TV Eiche Horn) – Mohammad Sammour (Neurönnebecker TV) 3:2 (5:11, 9:11, 12:10, 11:8, 11:9). bis 1300 QTTR: Mohamad Alchalabi (Neurönnebecker TV) – Florian Kriesel (TuSG Ritterhude) 3:0 (12:10, 11:7, 11:9). bis 3000 QTTR: Delan Tchelidze (TSV Lesum-Burgdamm) – Fabian Krause (TuSG Ritterhude) 3:1 (9:11, 12:10, 11:6, 11:7)

Damen, bis 1400 QTTR/Modus „Jeder gegen jeden“: 1. Johanna Hahn (TV Sottrum), 2. Anna-Lena Zwingel (OSC, 3. Jessica Zeuke (ATS Cuxhaven) 4:2 Punkte LAN

Aus "Die Norddeutsche" vom 26.05.2017

Regionalligist SG Marßel verliert letztes Saisonspiel gegen VfL Oker 6:8 und muss nun mit der Relegation rechnen
Marßel. Jetzt muss die SG Marßel doch noch ein wenig um den Verbleib in der Tischtennis-Regionalliga Nord der Damen zittern. Nach der 6:8-Heimniederlage in ihrem letzten Saisonspiel gegen den VfL Oker könnten die Nordbremerinnen rein rechnerisch auf dem Relegationsplatz landen und im Mai um die weitere Zugehörigkeit zur vierthöchsten Tischtennis-Liga kämpfen müssen.
SGM-Teammanager Thomas Bienert geht allerdings nicht davon aus, dass die Mannschaft in diese unangenehme Situation geraten wird. Das wäre nur dann der Fall, wenn der Tabellensiebte VfL Tegel sein letztes Saisonspiel und der Neuntplatzierte TuS Germania Schnelsen seine drei restlichen Begegnungen gewinnen würde.
Bienert räumt den Hamburgerinnen aus dem Stadtteil Schnelsen allerdings keinerlei Chancen gegen die beiden Spitzenteams Füchse Berlin und VfL Kellinghusen ein. Der Marßeler Teamchef: „Das kann eigentlich nur passieren, wenn es nicht mit rechten Dingen zuginge.“
Sollte Marßel wider Erwarten dennoch in die Relegation gehen müssen, stünde ihre Nummer zwei, Irina Skachkova, nicht mehr zur Verfügung. Sie absolvierte am Sonntag ihr letztes Spiel für die SG Marßel und kehrt nach Russland zurück. Ebenso wie ihr Mann Kirill, dessen Vertrag beim Bundesligisten SV Werder Bremen nicht verlängert wurde. Er spielt laut Bienert in der nächsten Saison für einen französischen Verein.
Den Klassenerhalt hätte die SG Marßel in dem dreieinhalbstündigen Match in der Landskronahalle durchaus realisieren können. Thomas Bienert: „Uns fehlte das Quäntchen Glück.“ Wie zum Beispiel im Spiel von Marßels Nummer eins, Egle Orlovaite, gegen Ivana Pelcmanová (2), das die Tschechin in fünf hart umkämpften Sätzen hauchdünn für sich entscheiden konnte. Wobei Orlovaite eine 2:0-Führung noch aus der Hand gab. Auch Jennifer Bienert schrammte beim 0:3 (10:12, 12:14, 11:13) gegen Okers Nummer eins, Velitchka Wais, nur knapp an einer Überraschung vorbei.
Den Auswärtssieg verdanken die Harzerinnen Ivana Pelcmanová, die sowohl im Doppel mit Lisa Krödel als auch in ihren drei Einzelspielen punktete. Gegen Irina Skachkova aber nur deshalb, weil die Russin wegen ihres Abschieds von der SG Marßel „mental angeschlagen war“ (Bienert). Weil sich der Tabellendritte VfL Oker freiwillig aus der Regionalliga Nord zurückzieht, legt die tschechische Spitzenspielerin eine ­Pause ein und lässt sich zudem am Fuß operieren. Deshalb, so Bienert, habe sie das Angebot, in der nächsten Saison für die SG Marßel aufzuschlagen, abgelehnt.
Der Regionalligist aus Bremen-Nord befindet sich denn auch ab sofort auf der Suche nach einer neuen Spitzenkraft und einer talentierten und konkurrenzfähigen Ersatzspielerin. Begründet Thomas Bienert: „Weil Egle Orlovaite ihr Studium beginnt, muss sie aus Zeitgründen eventuell für einige Partien absagen.“
SG Marßel – VfL Oker 6:8: Orlovaite/Skachkova - Wais/Zyková 3:2 (7:11, 9:11, 11:8, 14:12, 11:8); Bienert/Bruns – Pelcmanová/Krödel 0:3 (8:11, 2:11, 10:12); ­Orlovaite – Palcmanová 2:3 (12:10, 11:7, 10:12, 13:15, 7:11); Skachkova – Wais 3:2 (12:10, 8:11, 11:7, 6:11, 11:8); Bienert – Krödel 3:0 (11:5, 11:6, 11:4); Bruns – Zyková 1:3 (11:6, 4:11, 7:11, 10:12); Orlovaite –WIS 1:3 (4:11, 6:11, 11:6, 7:11); Skachkova – Plcmanová 1:3 (11:6, 7:11, 6:11, 10:12); Bienert – Zyková 1:3 (7:11, 9:11, 11:9, 9:11); Bruns – Krödel 3:0 (12:10, 11:5, 11:6); Bienert – Wais 0:3 (10:12, 12:14, 11:13); Orlovaite – Zyková 3:0 (11:5, 11:6, 11:5); Skachkova – Krödel 3:1 (11:4, 11:6, 8:11, 11:3); Bruns Pelcmanová 0:3 (6:11, 5:11, 6:11)  GRU

Aus "Die Norddeutsche" vom 04.04.2017