Nachsitzen nicht ausgeschlossen

Regionalligist SG Marßel verliert letztes Saisonspiel gegen VfL Oker 6:8 und muss nun mit der Relegation rechnen
Marßel. Jetzt muss die SG Marßel doch noch ein wenig um den Verbleib in der Tischtennis-Regionalliga Nord der Damen zittern. Nach der 6:8-Heimniederlage in ihrem letzten Saisonspiel gegen den VfL Oker könnten die Nordbremerinnen rein rechnerisch auf dem Relegationsplatz landen und im Mai um die weitere Zugehörigkeit zur vierthöchsten Tischtennis-Liga kämpfen müssen.
SGM-Teammanager Thomas Bienert geht allerdings nicht davon aus, dass die Mannschaft in diese unangenehme Situation geraten wird. Das wäre nur dann der Fall, wenn der Tabellensiebte VfL Tegel sein letztes Saisonspiel und der Neuntplatzierte TuS Germania Schnelsen seine drei restlichen Begegnungen gewinnen würde.
Bienert räumt den Hamburgerinnen aus dem Stadtteil Schnelsen allerdings keinerlei Chancen gegen die beiden Spitzenteams Füchse Berlin und VfL Kellinghusen ein. Der Marßeler Teamchef: „Das kann eigentlich nur passieren, wenn es nicht mit rechten Dingen zuginge.“
Sollte Marßel wider Erwarten dennoch in die Relegation gehen müssen, stünde ihre Nummer zwei, Irina Skachkova, nicht mehr zur Verfügung. Sie absolvierte am Sonntag ihr letztes Spiel für die SG Marßel und kehrt nach Russland zurück. Ebenso wie ihr Mann Kirill, dessen Vertrag beim Bundesligisten SV Werder Bremen nicht verlängert wurde. Er spielt laut Bienert in der nächsten Saison für einen französischen Verein.
Den Klassenerhalt hätte die SG Marßel in dem dreieinhalbstündigen Match in der Landskronahalle durchaus realisieren können. Thomas Bienert: „Uns fehlte das Quäntchen Glück.“ Wie zum Beispiel im Spiel von Marßels Nummer eins, Egle Orlovaite, gegen Ivana Pelcmanová (2), das die Tschechin in fünf hart umkämpften Sätzen hauchdünn für sich entscheiden konnte. Wobei Orlovaite eine 2:0-Führung noch aus der Hand gab. Auch Jennifer Bienert schrammte beim 0:3 (10:12, 12:14, 11:13) gegen Okers Nummer eins, Velitchka Wais, nur knapp an einer Überraschung vorbei.
Den Auswärtssieg verdanken die Harzerinnen Ivana Pelcmanová, die sowohl im Doppel mit Lisa Krödel als auch in ihren drei Einzelspielen punktete. Gegen Irina Skachkova aber nur deshalb, weil die Russin wegen ihres Abschieds von der SG Marßel „mental angeschlagen war“ (Bienert). Weil sich der Tabellendritte VfL Oker freiwillig aus der Regionalliga Nord zurückzieht, legt die tschechische Spitzenspielerin eine ­Pause ein und lässt sich zudem am Fuß operieren. Deshalb, so Bienert, habe sie das Angebot, in der nächsten Saison für die SG Marßel aufzuschlagen, abgelehnt.
Der Regionalligist aus Bremen-Nord befindet sich denn auch ab sofort auf der Suche nach einer neuen Spitzenkraft und einer talentierten und konkurrenzfähigen Ersatzspielerin. Begründet Thomas Bienert: „Weil Egle Orlovaite ihr Studium beginnt, muss sie aus Zeitgründen eventuell für einige Partien absagen.“
SG Marßel – VfL Oker 6:8: Orlovaite/Skachkova - Wais/Zyková 3:2 (7:11, 9:11, 11:8, 14:12, 11:8); Bienert/Bruns – Pelcmanová/Krödel 0:3 (8:11, 2:11, 10:12); ­Orlovaite – Palcmanová 2:3 (12:10, 11:7, 10:12, 13:15, 7:11); Skachkova – Wais 3:2 (12:10, 8:11, 11:7, 6:11, 11:8); Bienert – Krödel 3:0 (11:5, 11:6, 11:4); Bruns – Zyková 1:3 (11:6, 4:11, 7:11, 10:12); Orlovaite –WIS 1:3 (4:11, 6:11, 11:6, 7:11); Skachkova – Plcmanová 1:3 (11:6, 7:11, 6:11, 10:12); Bienert – Zyková 1:3 (7:11, 9:11, 11:9, 9:11); Bruns – Krödel 3:0 (12:10, 11:5, 11:6); Bienert – Wais 0:3 (10:12, 12:14, 11:13); Orlovaite – Zyková 3:0 (11:5, 11:6, 11:5); Skachkova – Krödel 3:1 (11:4, 11:6, 8:11, 11:3); Bruns Pelcmanová 0:3 (6:11, 5:11, 6:11)  GRU

Aus "Die Norddeutsche" vom 04.04.2017