6:8 in Braunschweig – Marßel wäre mit Sieg Drittligist geworden
Marßel. Das letzte Saisonspiel in der Tischtennis-Regionalliga Nord der Frauen ist für die SG Marßel zum Alptraum geraten. Obwohl Tabellenführer SC Poppenbüttel dem TTC Berlin Neukölln unerwartet deutlich mit 3:8 unterlag und den Nordbremerinnen damit den Weg zur Meisterschaft öffnete, patzte das Team von Trainer Thomas Bienert beim RSV Braunschweig und verlor 6:8. Mit einem 8:6-Auswärtserfolg hätte die SG Marßel die Tabellenspitze erobert und den Aufstieg in die 3. Bundesliga perfekt gemacht.
Thomas Bienert bemühte nach dem unglücklichen Saisonfinale einen Bibelspruch und bezeichnete es als Fluch und Segen zugleich. Der Segen war die Heimpleite der Hamburgerinnen, die nicht gänzlich überraschte, aber dennoch erstaunlich hoch ausfiel. Gleichzeitig aber lag über dem Auftritt der SG Marßel beim Tabellendritten ein Fluch – weil die Niederlage denkbar knapp ausfiel und in Bestbesetzung vermutlich hätte vermieden werden können. Marßel musste beim starken RSV Braunschweig ohne ihre Spitzenkraft Elina Vakhrusheva antreten. Mit ihr wären die Aussichten auf einen Auswärtssieg sicherlich besser gewesen.
Ohne Vakhrusheva rückte Katarina Belopotocanova auf den Spitzenplatz. Und die dreifache slowakische Meisterin punktete optimal. Sowohl im Doppel an der Seite von Sofia Stefanska als auch in den drei Einzelspielen setzte sie sich durch und generierte insgesamt vier Punkte. Nicht ihren besten Tag erwischte dagegen Jennifer Bienert, die ins obere Paarkreuz gerückt war und in Braunschweig komplett leer ausging. An der Seite von Klara Bruns unterlag sie im ersten Doppel dem Braunschweiger Tandem in fünf Sätzen 2:3. Danach verlor sie auch alle Einzelpartien, zuletzt sogar nach hartem Kampf mit 2:3 gegen Braunschweigs Nummer vier, Kristina Jeske.
Die Braunschweigerinnen seien wie im Hinspiel (7:7) heiß gewesen und hätten gut gespielt, bilanzierte der Marßeler Teamchef. Abgesehen von der nervigen Anreise mit vielen Staus wollte er denn auch keine Ausreden geltend machen. „Mit einem 8:6-Erfolg wären wir Meister geworden, weil Poppenbüttel uns einen unerwarteten Matchball lieferte“, trauerte Bienert dem verpassten Titel und Aufstieg nach und fügte an: „Wir haben ihn leider verhauen.“
Eigentlich unnötigerweise, denn schon mit einem durchaus möglichen Sieg im ersten Doppel hätten Jennifer Bienert und Klara Bruns die Weichen auf Titelgewinn stellen können. Doch Braunschweigs Spitzenspielerinnen Julia Stranz und Viola Bach präsentierten sich nervenstärker. Und auch in ihren Einzeln scheiterten beide nur an der überragenden Marßelerin Katarina Belopotocanova. Ein gutes Match spielte Sofia Stefanska an Position vier der SG Marßel. Das 14-jährige Nachwuchstalent punktete im Doppel sowie in den Einzeln gegen Laura Konradt (3:1) und Kristina Jeske (3:2).
Dagegen blieben Klara Bruns ebenso wie Jennifer Bienert ohne Punktgewinn. Überhaupt, so Thomas Bienert, sei bei seiner Tochter die Luft im letzten Spiel am Sonnabend weg gewesen, weil selbst ein Sieg nichts mehr am verpassten Aufstieg hätte ändern können.
Trotz des guten Saisonabschlusses mit dem Erreichen der Vizemeisterschaft bleibt bei der SG Marßel also ein bitterer Nachgeschmack. Teamchef Thomas Bienert bezeichnete ihn als Desaster – nicht wegen der Niederlage in Braunschweig, wohl aber wegen des unglücklichen Spielverlaufs, der erst nach rund drei Stunden beendet war.
RSV Braunschweig – SG Marßel 8:6: Stranz/Blach – Bienert/Bruns 3:2 (8:11,11:8, 9:11, 11:5, 11:7); Konradt/Jeske – Belopotocanova/Stefanska 1:3 (7:11, 11:8, 6:11, 11:13); Stranz – Bienert 3:1 (8:11, 11:9, 11:5, 11:6); Blach – Belopotocanova 2:3 (19:12, 9:11, 11:5, 11:2, 9:11; Konradt – Srefanska 1:3 (8:11, 11:9, 10:12, 5:11); Jeske – Bruns 3:0 (11:9,11:8,11:9); Stranz – Belopotocanova 0:3 (6:11, 9:11, 10:12; Blach – Bienert 3:0 (11:5, 11:4, 11:9; Konradt – Bruns 3:1 (11:5, 11:6, 9:11, 11:9); Jeske – Stefanska 2:3 (3:11, 11:612:10, 7:11, 7:11); Konradt – Belopotocanova 2:3 (12:10, 11:13, 11:3, 5:11, 4:11); Stranz – Bruns 3:0 (11:8, 11:6, 11:8); Blach -Stefanska 3:1 (11:8, 8:11, 14:12, 11:8); Jeske – Bienert 3:2 (6:11, 12:10, 11:13, 11:8, 13:11) GRU
Aus "Die Norddeutsche" vom 15.04.2019
Die SG Marßel bezwingt den ttc eastside berlin II mit 8:4 und meldet für die 3. Tischtennis-Bundesliga
Marßel. Nach dem 8:4-Heimsieg am Sonntagmittag über den ttc berlin eastside II ist der SG Marßel die Vizemeisterschaft in der Tischtennis-Regionalliga Nord der Frauen nicht mehr zu nehmen. Jetzt soll nach den Worten von SGM-Teamchef Thomas Bienert in den beiden letzten Saisonspielen auch die kleine Chance auf den Titelgewinn genutzt werden. Vorsorglich hat der Verein schon einmal für die 3. Bundesliga gemeldet.
Weil sowohl die Berlinerinnen als auch der RSV Braunschweig nach der 6:8-Niederlage beim Spitzenreiter SC Poppenbüttel die SG Marßel nicht mehr einholen können, gelang schon vorzeitig die Wiederholung ihres Vorjahreserfolges. Auch die Saison 2017/18 beendeten die Sportgemeinschaft auf dem zweiten Tabellenplatz.
Die Gäste-Riege aus der Hauptstadt war erwartungsgemäß nicht mit ihrer stärksten Formation angetreten, weil die Klassenzugehörigkeit kaum noch gefährdet ist. Dennoch präsentierte sich die junge Mannschaft in guter Verfassung und ließ sich in der Landskronahalle keineswegs abschlachten. Erst nach rund drei Stunden stand das Endergebnis fest.
Dabei geriet das letzte Einzel zwischen Marßels Nummer drei, Klara Bruns, und Eastsides Nummer zwei, Lilia Palina, zum Höhepunkt des Spieltages. Die Nordbremerin musste sich erst im fünften Satz nach einem spannenden Schlagabtausch mit 2:3 geschlagen geben. Der Gesamtsieg der SG Marßel stand zu diesem Zeitpunkt allerdings schon fest, hatte doch ihre Nummer eins, Elina Vakhrusheva mit der an Position drei spielenden Arina Spektor kurzen Prozess gemacht, sie mit 11:2, 11:6 und 11:7 von der Platte gefegt und damit den achten Punkt unter Dach und Fach gebracht.
Für Klara Bruns war es die zweite unglückliche 2:3-Niederlage im Einzel, hatte sie doch auch die Partie gegen Josephine Pionies (Position vier) hauchdünn abgeben müssen. Ihr Trainer bescheinigte ihr gleichwohl, gutes Tischtennis geboten zu haben. Das bewies die 19-Jährige beim 3:1-Sieg gegen Arina Spektor sowie im Doppel an der Seite von Jennifer Bienert beim 3:1-Erfolg gegen Johanna Salzmann (Nummer eins) und Josephine Plonies.
Mit 2:3 musste sich dagegen das zweite Marßeler Doppel, Elina Vakhrusheva und Sofia Stefanska, dem Berliner Duo Lilia Palina/Johanna Salzmann beugen. Nicht anbrennen ließ Elina Vakhruseva in ihren Einzeln gegen Palina (3:1), gegen Eastsides Nummer eins Salzmann (3:1) und schließlich gegen Spektor (3:0). Auch Katarina Belopotocanova, Nummer zwei der SG Marßel, gab sich kaum eine Blöße und fertigte Salzmannn und Palina jeweils in vier Sätzen mit 3:1 ab. Und auch Marßels Jüngste, Sofia Stefanska (Nummer vier), steuerte einen Einzel-Erfolg zum deutlichen Heimsieg bei. Sie besiegte die an Position drei spielende Arina Spektor mit 3:1, verlor allerdings gegen Josephine Plonies in drei hart umkämpfen Sätzen. „Sofia hat leider zu hektisch agiert“, stellte ihr Trainer kritisch fest.
„Wir wollen jetzt versuchen, dem SC Poppenbüttel noch den Titel abzujagen, wenngleich das sehr schwer wird“, sagte Thomas Bienert nach dem knapp dreistündigen Match.“ Aber auch als Tabellenzweiter sei es noch möglich aufzusteigen. Dann nämlich, wenn ein anderer Verein auf seinen Platz in der 3. Liga verzichtet.
Aus "Die Norddeutsche" vom 18.03.2019