Nordbremerinnen zeigen beim 8:4 ihre beste Saisonleistung
Marßel. Die SG Marßel hat den Thron erklommen. In einem gut dreistündigen Tischtennismatch besiegten die Regionalliga-Damen den bisherigen Spitzenreiter SC Poppenbüttel mit 8:4, brachten ihm die erste Saisonniederlage bei und überholten ihn in der Tabelle. Schwärmte Trainer und Teammanager Thomas Bienert: „Das war unsere bislang beste Saisonleistung.“
Mit 4:8 hatten die Nordbremerinnen das Hinspiel in der Hansestadt an der Elbe verloren. Dass sie sich mit dem genau umgekehrten Ergebnis revanchieren würden, war kaum zu erwarten gewesen. Allzu dominant war der Meisterschaftsfavorit bislang in der Regionalliga Nord aufgetreten. Dazu hatte vor allem seine Spitzenspielerin Oshonaike Olufunke beigetragen. Doch am Sonnabend kassierte auch die nigerianische Ausnahmespielerin ihre erste Saisonniederlage. In einem rassigen Match musste sie sich der Nummer eins der SG Marßel, Elina Vakhrusheva, mit 1:3 Sätzen geschlagen geben.
Überhaupt präsentierte sich die 22-jährige Ukrainerin gegen die favorisierten Hamburgerinnen in blendender Verfassung. Sie gewann nicht nur an der Seite von Katarina Belopotocanova das zweite Doppel gegen Larissa Schmidt und Melanie Greil glatt mit 3:0, sondern auch alle ihre drei Einzelspiele: Ebenso wie gegen Olufunke 3:1 gegen Poppenbüttels Nummer zwei, die Ex-Marßelerin Jasmin Kersten, und 3:2 gegen Larissa Schmidt die an Position drei für den SC spielt. Diese Partie sollte für die 25 Zuschauer in der Landskronahalle zum Höhepunkt des Spieltages werden, denn die Nummer drei des SC Poppenbüttel zeigte ihre beste Tagesleistung und verlangte Marßels Spitzenspielerin alles ab. Den achten Punkt für die SG Marßel und damit den Gesamtsieg erkämpfte Vakhrusheva mit 18:16 im fünften Satz.
Neben der Ukrainerin präsentierte sich aber auch Klara Bruns, an Position vier im unteren Paarkreuz, „in Megaform“, wie ihr Coach es formulierte. Zwar hatte sie im ersten Doppel zusammen mit Jennifer Bienert gegen Olufunke und Kersten keine Chance und verlor 1:3, doch in ihren beiden Einzelspielen trumpfte die 19-Jährige auf. Larissa Schmidt musste sich trotz erheblicher Gegenwehr mit 2:3 geschlagen geben, Melanie Greil ebenso wie Bruns an Position vier gesetzt, hatte bei ihrer 1:3-Niederlage keine Siegchance. „Klara hat heute überzeugt“, lobte Thomas Bienert.
Glatte 0:3-Niederlagen mussten dagegen Marßels Nummer zwei, Katarina Belopotocanova (gegen Olufunke), und die Nummer drei der SGM, Jennifer Bienert (gegen Melanie Greil), einstecken. Bienert unterlag zwar auch Poppenbüttels Spitzenspielerin Olufunke 1:3, aber gegen Larissa Schmidt behielt sie in vier Sätzen die Oberhand. Spannend machte es schließlich auch Katarina Belopotocanova, die fünf Sätze benötigte, um sich gegen Jasmin Kersten zu behaupten.
Trotz ihrer ersten Saisonniederlage bleibt der SC Poppenbüttel, der zwei Spiele weniger als die SG Marßel aufweist, für Thomas Bienert Titelanwärter Nummer eins. Aber seine Mannschaft hat mit ihrer besten Saisonleistung die Anwartschaft auf die erneute Vizemeisterschaft nachdrücklich unterstrichen.
SG Marßel – SC Poppenbüttel 8:4: Bienert/Bruns – Oshonaike/Kersten 1:3 (11:9, 5:11, 5:11, 7:11); Vakhrusheva/Belopotocanova – Schmidt/Greil 3:0 (11:9, 11:9, 11:9); Vakhrusheva – Kersten 3:1 (8:11, 12:10, 1:7, 11:5); Belopotocanova – Oshonaike 0:3 (1:11, 6:11, 6:11); Bienert – Greil 0:3 (11:13, 6:11, 6:11); Bruns – Schmidt 3:2 (11:1, 8:11, 8:11, 12:10, 11:7); Vakhrusheva – Oshonaike 3:1 (1:12, 11:7, 11:7, 11:9); Belopotocanova – Kersten 3:2 (11:8, 11:8, 9:11, 9:11, 11:7); Bienert – Schmidt 3:1 (14:12, 8:11, 11:9, 11:8); Bruns – Greil 3:1 (8:11; 11:6, 11:7, 11:9); Bienert – Oshonaile 1:3 (6:11, 11:9, 8:11, 7:11); Vakhrusheva – Schmidt 3:2 (11:9, 11:6, 10:12, 10:12, 18:16) GRU
Aus "Die Norddeutsche" vom 18.02.2019
Leichthleten der SG Marßel ziehen positive Jahresbilanz
Marßel. Die SG Marßel (SGM) ist die unbestrittene Nummer zwei der Bremer Leichtathletikszene. Nach der aktuellen Jahresbestenliste 2018 des Bremer Leichtathletikverbands ist nur der SV Werder (SVW) stärker einzuschätzen als die Nordbremer. Eine Bilanz, die das Leichthletik-Team um Trainer Gerold Christen sehr zufrieden stellt: „Wir haben einen anderen sportlichen Ansatz und werden uns selbst nie mit Werder vergleichen.“
Der Fokus der SGM liegt auf der Vielseitigkeit der Athleten. Die Mehrkampf-Erfolge im vergangenen Jahr zeigen, dass die SGM den richtigen Weg eingeschlagen hat. 2018 dominierten die Athletinnen und Athleten der SGM den Drei-, Vier- und Fünfkampf. An der Spitze vieler Altersklassen finden sich die Namen von Mitgliedern der SG Marßel.
Herausragend sind dabei natürlich die Mehrkampf-Erfolge bei den Frauen durch Rebecca Christen, die durch den zweiten Platz bei den Landesmeisterschaften gekrönt wurden. „Rebecca ist Vorbild für unsere jüngeren Jahrgänge“, sieht Gerold Christen seine Tochter als SGM-Zugpferd. Mit Rebecca Christen gewann das Frauenteam der SGM die Silbermedaille bei den Landesmeisterschaften. Das Team harmonierte auch bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, wo ein hervorragender neunter Platz für die Marßeler heraussprang. Bei diesem Wettkampf setzte Trainer Gerold Christen mit Franka Zidlicky und Charlotte Hesse zwei U?16-Athletinnen ein, die 2018 in ihrer Altersklasse ebenfalls Ausrufezeichen setzen konnten. Beide sind aktuell die stärksten Mehrkämpferinnen Bremens in ihrer Altersklasse. Franka Zidlicky führt die Bestenlisten im Drei- und Vierkampf an, Charlotte Hesse sprang mit 1,44 Meter zudem so hoch wie keine andere Bremer Konkurrentin.
Für Furore sorgte zudem die weibliche U?14 der SG Marßel. Clara Ruppelt, Annika Sajnog, Michelle Schlegel und Mina Brandt dominierten die Mehrkämpfe der U?14 und stehen auf den ersten Plätzen der Bestenlisten.
Die Erfolge der SGM-Athleten sind nicht hoch genug einzuschätzen, wurden sie laut Gerold Christen doch mit bescheidenen Mitteln erzielt: „Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten eines SVW, mit dem uns zur Verfügung stehenden Budget in den vergangenen Jahren aber kontinuierliche Aufbauarbeit leisten können.“ Auch die räumlichen Bedingungen könnten durchaus optimiert werden: „Wir investieren selbst stetig, erfahren großen Rückhalt im Verein, würden uns als Leichtathleten aber eine Lobby wie andere Sportarten wünschen“, hofft Christen auf mehr Unterstützung durch die öffentliche Hand oder private Sponsoren. „Leichtathletik bildet die Grundlage vieler Sportarten. Also warum nicht einmal Tartanbahn und Hochsprunganlage anstatt Kunstrasenplatz?“
Aus "Die Norddeutsche" vom 17.02.2019