Regionalligist SG Marßel bezwingt Neukölln mit 8:1 und unterliegt Schlusslicht eastside II in Unterzahl mit 5:8
Klaus Grunewald
SG Marßel. Damit musste man rechnen: Weil die SG Marßel am Sonntag beim Tabellenletzten der Tischtennis-Regionalliga-Nord, ttc berlin eastside II, nur mit drei Spielerinnen antreten konnte, ging die Partie 5:8 verloren. Vier Spiele mussten kampflos abgegeben werden. Und damit sicherten sich die Berlinerinnen den ersten Saisonsieg. Einen Tag zuvor hatten die Nordbremerinnen in kompletter Besetzung den TTC Berlin Neukölln mit 8:1 von der Platte gefegt.
ttc eastside berlin II – SG Marßel 8:5: Die Marßel trägt schwer an ihren Personalproblemen. Seitdem feststeht, dass ihre frühere Nummer zwei, Katharina Belopotocanova, in einer Liga ihres Heimatlandes Slowakei aktiv ist und deshalb nicht mehr in einer deutschen Mannschaft spielen kann, musste der nordbremische Regionalligist in dieser Saison schon zum dritten Mal in Unterzahl antreten.
Ebenso wie bei den Niederlagen in Braunschweig und Berlin-Düppel, standen Trainer und Manager Thomas Bienert auch beim Tabellenletzten ttc berlin eastide II nur drei Spielerinnen zur Verfügung. Grund: Marßels Spitzenspielerin Elina Vakhrusheva musste nach ihrem erfolgreichen Sonnabend-Einsatz in Neukölln aus beruflichen Gründen die Rückreise in die Ukraine antreten. Und Neuzugang Sophy Early aus Irland hatte kurzfristig wegen einer Verletzung abgesagt.
So viel lässt sich feststellen: Mit der Ukrainerin und der jungen irischen Meisterin hätten die Nordbremerinnen dem Liga-Schlusslicht wohl keine Siegchance gelassen. Ohne sie aber reichte es auch nicht zum Unentschieden, weil sowohl Jennifer Bienert an Position eins als auch Sofia Stefanska an Position zwei klare Niederlagen gegen die kurzfristig noch aufgebotene eastside-Spitzenspielerin Irina Palina einstecken mussten. Darüber hinaus unterlag Stefanska Berlins Nummer zwei, Johanna Salzmann in vier Sätzen – auch Marßels Nummer drei, Klara Bruns, hatte keine Chance gegen Palina und zog glatt mit 0:3 den Kürzeren.
Zuvor aber hatte sie sich gegen Josephine Pionies (Position drei) in drei und gegen Lea Haupt (Position vier) in fünf Sätzen behauptet. Die restlichen Zähler für die Gäste heimsten Jennifer Bienert und Sofia Stefanska im Doppel gegen Arina Spektor und Josephine Pionies (3:0) sowie Jennifer gegen Johanna Salzmann (3:1) ein. Gleichwohl wogen die vier kampflose abgegebenen Punkt zu schwer, um zumindest einen Punkt einsacken zu können.
TTC Berlin Neukölln -SG Marßel 1:8: Der Auftakt der Berlin-Reise hätte für die SG Marßel indes kaum besser sein können. Von neun Spielen gab nur Jennifer Bienert an Position zwei ihr Match gegen Neuköllns Spitzenfrau Jennifer Schmidt in drei Sätzen ab. In ihrem zweiten Einzel gegen Neuköllns Nummer zwei Janina Thiele wartete die 24-jährige Marßelerin aber mit einer starken kämpferische Leistung auf und konnte den vorentscheidenden zweiten Satz mit 19:17 für sich verbuchen. Am Ende sprang ein 3:2-Erfolg heraus, der die Nordbremerinnen mit 7:1 in Front brachte. Für den Gesamtsieg sorgte schließlich Sofia Stefanska.
Der Aufgalopp der Berlin-Reise verlief nach den Worten von Marßels Coach und Teamchef Thomas Bienert besser als erwartet. Einerseits, weil Spitzenspielerin Katja Firat im Team des TTC Neukölln fehlte. Andererseits, weil Marßels Spitzenspielerin Elina Vakhrusheva und Sofia Stefanska das zweite Doppel nach nervenaufreibenden fünf Sätzen gewannen. Im ersten Doppel präsentierten sich Jennifer Bienert und Klara Bruns als eingespieltes Team.
Problemlos setzte sich auch Elina Vakhrusheva in ihren Einzeln durch. Bei ihren 3:1-Siegen ließ sie weder Janina Thiele (Position zwei) noch Neuköllns Nummer eins, Jennifer Schmidt, eine Chance. Und Klara Bruns (Position vier) biss sich gegen Meireike Jünemann (Nummer drei) förmlich zu einem 3:1-Erfolg durch, nachdem sie den ersten Satz noch deutlich mit 4:11 abgegeben hatte. Lobte Thomas Bienert: „Sie hat den Weg gefunden, um ihre Gegnerin zu knacken.“ Auch Sofia Stefanska (Nummer drei) fand nach einer 2:0-Führung und anschließendem Verlust von zwei Spielen gegen Kirstin Herlemann (Nummer vier) erst wieder nach taktischen Empfehlungen ihres Trainers zurück in die Erfolgsspur.
Aus "Die Norddeutsche" vom 2.12.2019
Tischtennis-Regionalligist setzt sich gegen TuS Germania Schnelsen und MTV Engelbostel-Schulenburg durch
Klaus Grunewald.
Marßel.„Drei Punkte sollten es schon sein“, hatte sich Thomas Bienert ausgerechnet. Nach den beiden Wochenend-Heimspielen in der Tischtennis-Regionalliga der Frauen konnte sich der Trainer SG Marßel über die maximal mögliche Ausbeute von vier Zählern freuen. Seine Mannschaft bezwang den TuS Germania Schnelsen locker mit 8:2 und setzte sich in einem engen und spannenden Match gegen den MTV Engelbostel-Schulenberg mit 8:5 durch.
Die sehr ausgeglichen besetzte Mannschaft aus Engelbostel bei Langenhagen erwies sich am Sonntag als der erwartet schwere Gegner. Das musste vor allem Marßels Spitzenspielerin Elina Vakhrusheva im Spiel gegen Engelbostels Nummer drei, Mädälina-Alexandra Moga, erfahren. Die Ukrainerin fand keine Einstellung zum unorthodoxen Stiel ihrer Kontrahentin und unterlag sang- und klanglos 0:3. An der anderen Platte standen sich zu diesem Zeitpunkt Englbostels Nummer eins, Beatrice Toth, und Marßels Nummer drei, Sofia Stefanska, gegenüber. Und dieses Match endete ebenfalls überraschend mit einem 3:1-Sieg der 15-jährigen Marßelerin.
Den achten und damit entscheidenden Punkt verbuchte Jennifer Bienert (Position zwei) nach ebenfalls vier engen Sätzen mit 3:1 über Jessika-Joyce Xu (Position vier). Ihre leichte Favoritenstellung konnten die Nordbremerinnen erst unterstreichen, nachdem Jennifer Bienert und Klara Bruns das erste Doppel gegen Kateryna Yakymenko und Jessica-Joyce Xu 1:3 verloren hatten.
Danach setzten sich Vakhrusheva und Stefanska im zweiten Doppel 3:1 gegen Toth und Moga durch, während in den Spitzeneinzeln die Marßelerinnen Vakhrusheva gegen Yakymenko (3:0) und Bienert gegenToth (3:1) die Oberhand behielten. Anschließend mussten sich Sofia Stefanska gegen Xu und Klara Bruns gegen Moga 2:3 beziehungsweise 1:3 geschlagen geben und das Zwischenergebnis lautete 3:3. Die Hoffnung der Gäste auf einen Auswärtssieg erfuhr in den folgenden drei Duellen den entscheidenden Dämpfer. Elina Vakhrusheva (3:0 gegen Toth), Jennifer Bienert (3:2 gegen Yakymenko) und Sofia Stefanska (3:1 gegen Moga) sorgten für den Drei-Punkte-Vorsprung, der bis zum Schluss verteidigt wurde, weil Sofia Stefanska (3:1 gegen Toth) und Bienert (3:1 gegen Xu) siegten, während Klara Bruns (2:3 gegen Xu) und Vakhrusheva (0:3 gegen Moga) unterlagen.
Schneller als erwartet sicherte sich die SG Marßel am Sonnabend beide Punkte gegen den TuS Germania Schnelsen. Und dennoch spielte sich kurzfristig ein kleines Drama ab. Im zweiten Einzel des Tages traf Marßels Nummer zwei, Jennifer Bienert, auf Schnelsens Spitzenspielerin Elena Uludintceva, gewann den ersten Satz sicher mit 11:6 und lag im zweiten bereits 8:1 in Front, als der Faden bei der 24-Jährigen urplötzlich riss. Sie unterlag 9:11, gab die beiden nächsten Sätze mit jeweils 8:11 ab, vergoss bittere Tränen und musste von ihrem Trainer und Vater Mut machend getröstet werden. Mit Erfolg. Wenig später ließ sie Schnelsens Nummer zwei, Jana Fernholz, keine Chance und fegte sie mit 11:3, 11:11:7 und11:5 von der Platte.
Vielleicht hatte auch der Fehlstart der SG Marßel am Nervenkostüm von Jennifer Bienert gezerrt. An der Seite von Klara Bruns verlor sie das erste Doppel gegen Uludintceva und Viet Thanh Tran mit 1:3. Schon dabei zeigte die 26-jährige Nummer eins der Hamburgerinnen, dass sie nach ihrer Rückkehr vom Drittligisten Borussia Düsseldorf an die Elbe eine Verstärkung für den TuS Schnelsen bedeutet. Dennoch reichte ihre Klasse in der Landskronahalle nicht aus, um Marßels Nummer eins, Elina Vakhrusheva, ein Bein zu stellen. Im Spitzenspiel das Tages konnte sich die 23 Jahre alte Ukrainerin mit 3:1 Sätzen ziemlich sicher behaupten. Und im zweiten Doppel des Tages ließ sie zusammen mit Sofia Stefanska dem Duo Jana Fernholf/Juliette Gez in drei Sätzen keine Chance. Überhaupt gab es nach der für Jennifer Bienert bitteren Niederlage in den folgenden sechs Einzeln nur noch Marßeler Siege. Sofia Stefanska an Position drei der SGM bezwang Julietta Gez (Position vier) ebenso glatt in drei Sätzen wie Jennifer Bienert Jana Fernholz und Klara Bruns (Position vier) Julietta Gez. Und 3:1-Erfolge verbuchten Klara Bruns gegen Than Viet Tran (Position drei), Vakhrusheva gegen Uludintceva und Sofia Stefanska gegen Viet Than Tran. Fazit von Marßels Teamchef Thomas Bienert nach dem Doppelspieltag: „Mein Tipp waren drei Punkte, dass es vier geworden sind, freut uns umso mehr.“
SG Marßel – TuS Germania Schnelsen 8:2: Bienert/Bruns – Uludintceva/Tran 1:3 (9:11, 11:5, 9:11, 15:17); Vakhrusheva/Stefanska – Fernholz/Gez 3:0 (11:7, 11:3, 11:3); Vakhrusheva – Fernholz 3:0 (11:6, 11:1, 12:10) Bienert – Uludintceva 1:3 (11:6, 9:11, 8:11, 8:11); Stefanska – Gez 3:0 (11:7, 11:6, 11:7); Bruns – Tran 3:1 (11:8,11:9, 6:11, 11:8); Vakhrusheva – Uludintceva 3:1 (11:4, 11:3, 10:12, 11:5); Bienert – Fernholz 3:0 (11:3, 11:7, 11:5); Stefanska – Tran 3:1 (8:11, 12:10, 11:8, 11:6); Bruns – Gez 3:0 (11:9, 11:6, 11:7)
SG Marßel – MTV Engelbosten-Schulenburg 8:5: Bienert/Bruns – Yakymenko/Xu 1:3 (7:11, 7:11, 11:6, 12:14); Vakhrushva/Stefanska – Toth/Moga 3:1 (13:15, 11:7, 11:3, 11:8); Vakhruheva – Yakymenko 3:0 (11:9, 11:8, 11:5); Bienert – Toth 3:1 (11:4, 5:11, 11:8, 12:10); Stefanska – Xu 2:3 (2:11, 8:11, 11:8, 11:9, 7:11); Bruns – Moga 1:3 (6:11, 6:11, 11:8, 8:11); Vakhrusheva – Toth 3:0 (11:8, 11:8, 11:8); Bienert – Yakymenko 3:2 (6:11, 11:9, 11:6, 7:11, 11:4); Stefanska – Moga 3:1 (10:12, 13:11, 11:7, 11:8); Bruns – Xu 2:3 (7:11, 8:11, 14:12, 11:9, 7:11); Stefanska – Toth 3:1 (12:10, 7:11, 13:11, 14:12); Vakhrusheva – Moga 0:3 (8:11, 6:11, 9:11); Bienert – Xu 3:1 (11:7, 11:97:11, 12:10) GRU
Aus "Die Norddeutsche" vom 18.11.2019