„Harzer Hölle“ – das Ostertrainingslager der SG-Marßel-Leichtathleten machte in diesem Jahr seinem vereinsinternem Namen alle Ehre.
Seit vielen Jahren bereiten sich die Kinder- und Jugendleichtathleten im Schullandheim Hohegeiß eine Woche lang intensiv auf die Freiluftsaison vor. Trainer Gerold Christen konnte sich aber nicht erinnern, jemals solche extremen Bedingungen vorgefunden zu haben. „Minus 15 Grad und Schneeverwehungen in denen ein erwachsener Mensch bis zur Hüfthöhe versank.“ Herausforderungen, die Trainer und Athleten aber mit Begeisterung annahmen. „Für Ausdauertraining benötigt man nicht unbedingt Laufschuhe. Mit Schlitten und Langlauf-Ski geht es auch.“. Für die 20 jungen Sportler bedeutete das: den Rodelhang rauf und runter, den Loipenspuren folgen. Manch einem setzte aber noch mehr die Grundregel der „Harzer Hölle“ zu: vollständiger Verzicht auf sämtliche Elektronik. „Neben körperlicher Fitness ist Ziel des Trainingslagers immer, als Team zusammenzufinden.“, so Christens Erklärung für den Smartphone-Entzug. Das gelang – in der trainingsfreien Zeit wurden gemeinsam Tischtennisplatten und Kicker geentert, Brettspiele aufgebaut oder sich in Ruhe unterhalten.
Wobei Gerold Christen dafür sorgte, dass die trainingsfreie Zeit nur kurz blieb. Dreimal bis viermal täglich bat er seine Schützlinge zum Training. Die Älteren durften sich schon vor dem Frühstück über einen Spaziergang durch den Hochschnee freuen. Im weiteren Tagesablauf wurde stundenlang der Harz erkundet oder in der Sporthalle des Schullandheims an der Technik gefeilt. Abends wartete ein Kraft-Ausdauer-Zirkel auf die SGM-Truppe. Von Überforderung aber keine Spur. „Wir gehen mit Spaß und Spiel an die Grenzen, aber nie darüber hinaus.“
Den Ertrag der „Harzer Hölle“ erhofft sich Christen für sein Team in den nächsten Monaten. „Die Grundlagen sind gelegt. Jetzt bin ich gespannt, was der Einzelne daraus macht.“