Helena Nikolopoulos klettert in die deutschen Top Fünf

Marßelerin holt bei den Niedersächsischen und Bremer Landesmeisterschaften im Vierkampf Silber

von Karsten Hollmann

Marßel. Helena Nikolopoulos von der SG Marßel hat bei den Niedersächsischen und Bremer Landesmeisterschaften im Leichtathletik-Vierkampf der U16 in Sarstedt mit der Silbermedaille bei den Mädchen W14 geglänzt. Insgesamt nahmen bei 30 Grad im Schatten 150 Aktive an der Veranstaltung teil, die dabei von etwa 300 Zuschauern angefeuert wurden.

Der Vierkampf besteht aus Weit- und Hochsprung, einem 100-Meter-Sprint sowie aus Kugelstoßen. „Das Ziel für Helena waren 2000 Punkte und der Vizetitel hinter der Nummer eins in Deutschland, Svea Funck vom TV Jahn Walsrode“, erklärte Marßels Coach Gerold Christen. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl seien die Mädchen W14 in zwei Riegen aufgeteilt worden. Im Weitsprung lag Helena Nikolopoulos mit 4,74 Metern gleich im Sollbereich. „Die anschließenden Sprünge waren auch okay“, urteilte Christen trotz einer verpassten Steigerung. Somit begann Nikolopoulos erst einmal auf Position sieben.


Im Hochsprung folgte der große Zweikampf zwischen Helena Nikolopoulos und Svea Funck, die sich in dieser Disziplin beide in den Top Fünf der deutschen Bestenliste befinden. Beide übersprangen 1,64 Meter und rissen jeweils nur knapp die Stange bei 1,68 Metern. „Das gab viele Punkte und ist ein Topergebnis im Vierkampf“, versicherte Gerold Christen. Überraschend sei die Braunschweigerin Milana Bornhardt 1,56 Meter gesprungen, die nach dem Weitsprung Platz zwei hinter Svea Funck eingenommen hatte. Somit mischte diese ebenfalls ganz vorne im Vierkampf mit und lag nach dem Hochsprung vor Helena Nikolopoulos.

Der 100-Meter-Vorlauf war wieder direkt im Anschluss an den Hochsprung. Und wieder war Svea Funck in 13,03 Sekunden allen voraus. Ihr folgte Milana Bornhardt (13,25). Auf Position sieben fand sich Helena Nikolopoulos mit ihrer zweitbesten Zeit in 13,50 Sekunden wieder. Somit beanspruchte Helena Nikolopoulos weiter Rang drei hinter Svea Funck und Milana Bornhardt. „Vor dem abschließenden Kugelstoßen war somit klar, dass angesichts der aktuellen Zwischenstände Svea Funck überlegen gewinnen würde“, sagte Christen. Helena Nikolopoulos sei hingegen auf Kurs Vizemeisterin gewesen, da sie nach den gemeldeten Vorleistungen im Kugelstoßen ihrer Konkurrentin Milana Bornhardt um zwei Meter und damit 150 Punkte voraus war. Gleich im ersten Versuch landete Helena Nikolopoulos bei mehr als acht Metern. Im Anschluss verzeichnete Nikolopoulos mit 8,82 und 8,87 Metern sogar zwei neue persönliche Bestmarken. „Das war schon stark“, freute sich Gerold Christen. Milana Bornhardt kam abschließend auf 6,50 Meter und fiel somit in der Gesamtwertung hinter Helena Nikolopoulos zurück. „Es gab erstaunlich viele Athleten mit schwachen Stößen unter acht Meter. Das ist aber nicht untypisch für den Mehrkampf“, gab Christen zu bedenken.

Als Vierte des Kugelstoßens musste sich Helena Nikolopoulos letztendlich mit insgesamt 2052 Punkten nur Svea Funck (2219) im Vierkampf beugen. „Somit waren Svea und Helena hier eine Klasse für sich“, stellte Gerold Christen fest. Svea Funck grüßt in der deutschen Bestenliste des Vierkampfes nun von ganz oben bei den Mädchen W14. Helena Nikolopoulos verzeichnet hier Rang vier. „Das ist schon der Wahnsinn. Helena hat mit diesem Ergebnis eben mal wieder dreimal eine Qualifikation für die Landesmeisterschaften geschafft und einmal eine Kadernorm erfüllt“, zog Gerold Christen eine positive Bilanz.

Sein Schützling stehe nun nicht nur im Hochsprung, sondern eben auch im Vierkampf in den Top Fünf Deutschlands. „Somit glänzte Helena mit ihrer ganzheitlichen Ausbildung und ließ keine Schwäche zu. Das hat sie gut gemacht“, sagte Christen.

Aus "Die Norddeutsche" vom 27.06.2023