SG Marßel entzündet nicht mehr als ein Strohfeuer

Da nur Belopotocanova und Bienert je einmal gewinnen, kassiert der Regionalliga-Zweite gegen Prenzlau seine zweite Saisonniederlage

Marßel. Das war deutlich: Gegen den hervorragend aufgelegten Tabellendritten ESV Prenzlau haben Marßels Tischtennis-Regionalliga-Damen gestern mit dem 2:8 ihre zweite Saisonniederlage kassiert. „Völlig verdient“, nahm Teamchef Thomas Bienert kein Blatt vor den Mund. Schon am Sonnabend hatte seine Mannschaft den Tabellensiebten TTC Finow-GEWO Eberswalde nur mit Mühe 8:5 auf Distanz halten können. Das reichte immerhin aus, um den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen.

SG Marßel – ESV Prenzlau 2:8: Ebenso wie am Sonnabend musste die SG Marßel auch am Sonntag in der Landskronahalle auf Klara Bruns verzichten, die mit Fieber das Bett hütete. Eine Schwächung, wie sich vor allem im Match gegen den ESV Prenzlau herausstellte. Das Team aus der Uckermarck wollte unbedingt die 4:8-Niederlage in Poppenbüttel vom Vortag ausmerzen und zugleich Revanche für die 2:8-Hinspielpleite gegen Marßel nehmen.

Den Gästen gelang denn auch ein Auftakt nach Maß. Mit Glück gewannen Julia Bütow und Mathilde Foix Cable das erste Doppel gegen Jennifer Bienert und Jessica Boy in 3:2 Sätzen. Derweil erlebte Marßel Spitzenpaar Elina Vakhrusheva/Katarina Belopotocanova ein Waterloo gegen Lydia Lautenschläger und Ann-Marie Dahms und ging in drei Sätzen 6:11, 4:11 und 5:11 unter. Von der Niederlage sollte sich vor allem die Nummer eins der SGM nicht wirklich mehr erholen. Die Ukrainerin musste sich anschließend Prenzlaus Spitzenspielerinnen Lautenschläger und Dahms jeweils in drei Sätzen sang- und klanglos beugen.

Hoffnung schöpfte der Tabellenzweite, als Katarina Belopotocanova ESV-Spitzenfrau Lautenschläger 3:1 und Marßels Nummer drei, Jennifer Bienert, Prenzlaus Nummer vier, Foix Cable, 3:0 abgefertigt hatten. Doch die beiden SGM-Siege blieben ein Strohfeuer. Die folgenden fünf Einzelspiele wurden nämlich allesamt von den Gästen gewonnen. Wobei Julia Bütow gegen Jessica Boy und gegen Jennifer Bienert bei ihren 3:2-Siegen Fortuna zur Seite stand. Thomas Bienert nach dem rund zweieinhalbstündigen Kräftemessen: „Ein Unentschieden wäre bei optimalem Spielverlauf und optimaler Besetzung möglich gewesen. Aber insgesamt hat Prenzlau heute schneller, besser und bissiger gespielt.“

SG Marßel – TTC Eberswalde 8:5: „Wir dürfen Eberswalde nicht unterschätzen“, hatte Marßels Teamchef Thomas Bienert davor gewarnt, den Tabellensiebten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zu Recht, wie sich am Sonnabend zeigte. Seine Mannschaft legte zwar einen flotten Start hin und lag nach den Doppeln und den ersten beiden Einzeln schnell mit 4:0 in Front. Und auch nach der zwischenzeitlichen 6:1-Führung schien der Tabellenzweite einem deutlichen Heimsieg entgegen zu streben. „Doch dann lief es plötzlich äußerst unrund“, zeigte sich Bienert ganz und gar nicht zufrieden.

Die „Rumpelphase“ der Nordbremerinnen deutete sich bereits im Spiel von Jennifer Bienert (Nummer drei) gegen Eberswaldes Nummer vier, Isabell Puskas, an. Bienert startete zunächst gewohnt stark und gewann den ersten Satz 11:4, verlor aber plötzlich den Faden und ging unter. Und als Jessica Boy (Nummer vier), sie vertrat die erkrankte Klara Bruns, und Marßels Spitzenspielerin Elina Vakhrusheva gerade mit zwei ungefährdeten Siegen das Kräfteverhältnis wieder hergestellt zu haben schienen, geriet der Tabellenzweite auf eine steile Rutschbahn. Marßels Nummer zwei, Katarina Belopotocanova, agierte gegen Eberswaldes Nummer zwei, Carolin Gragoll, zu passiv und spielte zu oft über die Rückhand der Gegnerin. Abermals Jennifer Bienert und anschließend auch Jessica Boy verloren ihre Spiele, weil sie weit unter ihren Möglichkeiten blieben. Gegen Eberwaldes Spitzenspielerin Claudia Petereit zeigte die Trainer-Tochter dann zwar ihr bestes Match, ging aber phasenweise zu überhastet in den Schlagabtausch und verlor knapp mit 2:3. Marßels Vorsprung war auf 6:5 zusammengeschmolzen – die Begegnung zur Zitterpartie geworden.

Und sie dauerte an, weil Eberwaldes Nachwuchsspielerin Chiara Baltus Marßels Nummer eins Elina Vakhrusheva in arge Verlegenheit brachte, sich aber schließlich knapp mit 2:3 beugen musste. Für den Endstand zum 8:5-Heimerfolg sorgte dann Katarina Belopotocanova, die Isabell Puskas mit 3:1 auf Distanz hielt.

SG Marßel – ESV Prenzlau 2:8: Bienert/Boy – Bütow/Foix Cable 0:1 (3:11, 7:11, 11:9, 11:9, 10:12); Vakhrusheva/Blopotocanova – Lautenschläger/Dahms 0:3 (6:11, 4:11, 5:11); Vakhrusheva – Dahms 0:3 (5:11, 8:11, 6:11); Belopotocanova – Lautenschläger 3:1 (9:11, 12:10, 11:3, 11:6); Bienert – Foix Cable 3:0 (11:5, 11:3, 11:8); Boy – Bütow 2:3 (5:11, 13:11, 9:11, 11:5, 4:11); Vakhrusheva – Lautenschläger 0:3 (12:13, 3:11, 9:11); Belopotocanova – Dahms 1:3 (11:13, 6:11, 11:6, 9:11); Bienert – Bütow 2:3 (2:11, 8:11, 11:5, 11:9, 14:16); Boy – Foix Vable 1:3 (11:7, 15:17, 9:11, 9:11)

SG Marßel – TTC Finow-GEWO Eberswalde 8:5: Vakhrusheva/Belopotocanova – Gragoll/Puskaa 3:1 (10:12, 11:6, 11:2, 11:7); Bienert/Boy – Petereit Mews 3:1 (11:13, 11:7, 11:4, 11:6); Vakhrusheva – Gragoll 3:0 (11:5, 12:20, 11:7); Belopotocanova – Petereit 3:0 (11:8, 11:9, 11:5); Bienert – Puskas 1:3 (11:4, 8:11, 8:11, 7:11); Boy – Baltus 3:1 (8:11, 11:8, 14:12, 11:7); Vakhrusheva – Petereit 3:0 (11:7, 11:6, 11:4); Belapotocanova – Gragoll 0:3 (8:11, 9:11, 9:11); Bienert – Baltus 1:3 (6:11, 11:9, 9:11, 10:12); Boy – Puskas 0:3 (7:11, 7:11, 6:11); Bienert – Petereit 2:3 (11:9, 6:11, 11:8, 8:11, 7:11); Vakhrusheva – Baltus 3:2 (7:11, 11:9, 11:4, 7:11, 11:9); Belopotocanova – Puskas 3:1 (12:10, 11:7, 5:11, 11:7) GRU

Aus "Die Norddeutsche" vom 26.02.2018