SGM belegt bei den Mannschaftsmeisterschaften Bremen/Niedersachsen der Frauen in Verden den achten Rang
Marßel/Schwanewede/Ritterhude. Die SG Marßel hat immerhin den achten Platz bei den Leichtathletik-Landesmeisterschaften Bremen/Niedersachsen in Verden für Mannschaften bei den Frauen erreicht. Dabei bejubelte der Klub auch vor 500 Zuschauern einen neuen Vereinsrekord von 6857 Punkten.
„Wir waren das drittbeste Team ohne Berücksichtigung der Starter- beziehungsweise Leichtathletik-Gemeinschaften, die aus mehreren Vereinen bestehen“, ordnete Marßels Trainer Gerold Christen das Ergebnis ein. Nur der BTB Oldenburg als Großverein mit etwa 4300 Mitgliedern als Siebter und die Kaderschmiede des VfL Eintracht Hannover als Sieger lagen als allein startende Vereine noch vor den Nordbremerinnen. Die Ziele seien die Top Ten und der Vereinsrekord gewesen.
Bei diesem Vorhaben beklagten die Marßelerinnen einige gesundheitliche Probleme. So musste Annika Sajnog wegen einer Verletzung passen. Als Ersatz war Charlotte Hesse am Start. Johanna Christen trat nach einer Krankheit in der Vorwoche geschwächt an. Dann wurde auch noch Michelle Schlegel krank, startete aber dennoch.
Im Hochsprung musste sich Helena Nikolopoulos mit ihren 1,60 Metern nur Laura Bleeken von der LG Göttingen und Christin Müller (TV Schwanewede/Startgemeinschaft Osterholzer Leichtathleten) geschlagen geben, die beide 1,64 Meter übersprangen. Müller belegte am Ende mit ihrer SOL Position vier. Dazu trug auch Milana Litau von der TuSG Ritterhude mit der schnellsten 100-Meter-Zeit von 12,32 Sekunden bei. Litau sprang zudem 4,56 Meter weit.
„Der Hochsprungschuh von Helena ging beim Einspringen kaputt. Deshalb musste der alte Schuh herhalten“, berichtete Gerold Christen. Die 1,60 Meter seien auch angesichts dieser Tatsache okay gewesen, auch die Höhe ihrer älteren Schwester Jula Nikolopoulos mit 1,48 Metern. Im Kugelstoßen ragte Michelle Schlegel mit 11,20 Metern heraus. Nur drei Athletinnen verzeichneten eine größere Weite. „Charlotte Hesse befand sich mit ihren 8,48 Metern im Soll“, stellte Christen fest. Die Zeiten von Helena und Jula Nikolopoulos im 100-Meter-Sprint seien mit 12,90 beziehungsweise 13,49 Sekunden ganz stark gewesen. „Mit diesen Zeiten lagen sie sogar über dem Soll“, informierte Gerold Christen. Die 12,90 Sekunden von Helena Nikolopoulos, die drittschnellste Zeit aller Aktiven, seien viele Punkte wert gewesen. „Leider verletzte sich Helena dabei jedoch am Fußgelenk“, bedauerte Christen.
Die dritte SGM-Läuferin, Bente Hoffmann, überraschte mit 13,71 Sekunden und einem Sieg in ihrem Lauf. „Helena hätte als beste Weitspringerin aus dem Wettkampf gehen können. Aber durch ihre Verletzung wagte sie nur noch vorsichtig Sprünge“, ließ Gerold Christen wissen. Ihre abschließenden 4,75 Meter hätten mal eben fast 100 Punkte weniger als gedacht bedeutet. „Aber auch hier half Charlotte Hesse mit ihren 4,72 Metern aus“, sagte Christen.
Die wenigsten Zähler gab es im Diskuswerfen. „Hier konnten wir nur mit 21-Meter-Weiten punkten. Während meiner Tochter Johanna noch etwas die Krankheit anzumerken war, wirkte Michelle Schlegel völlig abwesend“, teilte Gerold Christen mit. Überraschend gut sei es dann im 800-Meter-Wettbewerb gelaufen. „Die 800 Meter hatten wir vorher noch als Problemdisziplin erkannt. Aber alle drei Läuferinnen verbuchten eine neue persönliche Bestzeit“, so Christen. Luisa Ruppelt verbesserte sich um acht Sekunden auf 2:44,38 Minuten. Selbst die Jüngsten im Team trumpften auf. Luise Holljes (W12) steigerte sich mit 2:44,47 Minuten um fünf Sekunden. Ilvy Bracht (W12) pulverisierte ihre alte Bestzeit gleich mal um 18 Sekunden auf 2:47,33 Minuten. „Es ist das Ergebnis einer tollen Trainingsarbeit der vergangenen vier Wochen. Die 800 Meter werden uns in Zukunft keine Sorgen mehr bereiten“, ist sich Gerold Christen nach den Mannschaftsmeisterschaften sicher.
In der 4x100-Meter-Staffel habe sich der Ausfall von Helena Nikolopoulos deutlich bemerkbar gemacht. „Dadurch fehlten mal eben zwei Sekunden und 100 Punkte“, gab Christen zu bedenken. Trotzdem packten Johanna Christen, Jula Nikolopoulos, Charlotte Hesse und Bente Hoffmann als Staffel in 53,05 Sekunden immerhin den neunten Rang. „Wir lagen wieder einmal als kleiner Verein ganz weit vorne. Toll ist, dass der jüngere Jahrgang nun mit dabei sein durfte“, bilanzierte Gerold Christen. Der Coach fragte sich aber, was passiert wäre, wenn alle topfit gewesen wären.
Aus "Die Norddeutsche" vom 7.10.2024