Leichthleten der SG Marßel ziehen positive Jahresbilanz
Marßel. Die SG Marßel (SGM) ist die unbestrittene Nummer zwei der Bremer Leichtathletikszene. Nach der aktuellen Jahresbestenliste 2018 des Bremer Leichtathletikverbands ist nur der SV Werder (SVW) stärker einzuschätzen als die Nordbremer. Eine Bilanz, die das Leichthletik-Team um Trainer Gerold Christen sehr zufrieden stellt: „Wir haben einen anderen sportlichen Ansatz und werden uns selbst nie mit Werder vergleichen.“

Der Fokus der SGM liegt auf der Vielseitigkeit der Athleten. Die Mehrkampf-Erfolge im vergangenen Jahr zeigen, dass die SGM den richtigen Weg eingeschlagen hat. 2018 dominierten die Athletinnen und Athleten der SGM den Drei-, Vier- und Fünfkampf. An der Spitze vieler Altersklassen finden sich die Namen von Mitgliedern der SG Marßel.

Herausragend sind dabei natürlich die Mehrkampf-Erfolge bei den Frauen durch Rebecca Christen, die durch den zweiten Platz bei den Landesmeisterschaften gekrönt wurden. „Rebecca ist Vorbild für unsere jüngeren Jahrgänge“, sieht Gerold Christen seine Tochter als SGM-Zugpferd. Mit Rebecca Christen gewann das Frauenteam der SGM die Silbermedaille bei den Landesmeisterschaften. Das Team harmonierte auch bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, wo ein hervorragender neunter Platz für die Marßeler heraussprang. Bei diesem Wettkampf setzte Trainer Gerold Christen mit Franka Zidlicky und Charlotte Hesse zwei U?16-Athletinnen ein, die 2018 in ihrer Altersklasse ebenfalls Ausrufezeichen setzen konnten. Beide sind aktuell die stärksten Mehrkämpferinnen Bremens in ihrer Altersklasse. Franka Zidlicky führt die Bestenlisten im Drei- und Vierkampf an, Charlotte Hesse sprang mit 1,44 Meter zudem so hoch wie keine andere Bremer Konkurrentin.

Für Furore sorgte zudem die weibliche U?14 der SG Marßel. Clara Ruppelt, Annika Sajnog, Michelle Schlegel und Mina Brandt dominierten die Mehrkämpfe der U?14 und stehen auf den ersten Plätzen der Bestenlisten.

Die Erfolge der SGM-Athleten sind nicht hoch genug einzuschätzen, wurden sie laut Gerold Christen doch mit bescheidenen Mitteln erzielt: „Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten eines SVW, mit dem uns zur Verfügung stehenden Budget in den vergangenen Jahren aber kontinuierliche Aufbauarbeit leisten können.“ Auch die räumlichen Bedingungen könnten durchaus optimiert werden: „Wir investieren selbst stetig, erfahren großen Rückhalt im Verein, würden uns als Leichtathleten aber eine Lobby wie andere Sportarten wünschen“, hofft Christen auf mehr Unterstützung durch die öffentliche Hand oder private Sponsoren. „Leichtathletik bildet die Grundlage vieler Sportarten. Also warum nicht einmal Tartanbahn und Hochsprunganlage anstatt Kunstrasenplatz?“

Aus "Die Norddeutsche" vom 17.02.2019

Jennifer Bienert von der SG Marßel wird norddeutsche Vizemeisterin – Bronze im Doppel mit Klara Bruns

Foto: Maximilian von Lachner

Marßel. Die Tischtennis-Damen der SG Marßel haben bei den norddeutschen Meisterschaften in Hamburg für Furore gesorgt. Jennifer Bienert sicherte sich die Vizemeisterschaft und gewann im Doppel zusammen mit Klara Bruns die Bronzemedaille. Der Teamchef der Nordbremer Regionalliga-Mannschaft, Thomas Bienert, sprach von einem großartigen Ergebnis. Verständlich, denn in Hamburger Expertenkreise hatte niemand die beiden Marßeler Spielerinnen auf dem Zettel mit den Namen der Favoritinnen.

Zu ihnen zählte Karina Pekunin, die in der 3. Bundesliga für den TSV Schwarzenbek aus Schleswig-Holstein antritt und in der Damen-Konkurrenz an Position eins gesetzt war. Doch im Match um den Einzug ins Finale musste sie sich Jennifer Bienert mit 1:4 geschlagen geben. Die 23-jährige Marßelerin hatte sich in der Vorrunde keine Blößen gegeben und in ihrer Gruppe alle drei Begegnungen glatt gewonnen: jeweils 4:0 gegen Anna Schüler vom Landesverband Schleswig-Holstein und Melanie Plätz (Mecklenburg-Vorpommern) sowie 4:1 gegen die Hamburgerin Nicola Kölln vom Niendorfer TSV, der wie die SG Marßel in der Regionalliga spielt.Anschließend ließ Jennifer Bienert auch Ariane Liedmeier (TSV Schwarzenbek II/Oberliga Nordost) keine Chance und schaltete sie ebenfalls in 4:1 Sätzen aus.

Hart umkämpftes Finale

In einem hart umkämpften Finale musste sich die Marßelerin dann allerdings mit 1:4 (11:13, 9:11, 8:11, 11:7, 7:11) Ann-Marie Dahms von den Füchsen Berlin beugen, die in der 3. Bundesliga zurzeit den zweiten Tabellenplatz belegen. Nicht über die Vorrunde hinaus kam bei den norddeutschen Einzelmeisterschaften dagegen Klara Bruns. Die 19-jährige Marßelerin verlor alle drei Spiele in ihrer Gruppe, konnte dann aber an der Seite von Jennifer Bienert ebenfalls ein Erfolgserlebnis feiern. Nach einem ungefährdeten Dreisatzerfolg über Michelle Weber und Chiara Steenbuck vom TSV Schwarzenbek trafen die Marßelerinnen im Viertelfinale auf Jasmin Kirsten und Larissa Schmidt vom bislang unbesiegten Klassengefährten und Regionalliga-Tabellenführer SC Poppenbüttel. Bienert und Bruns behielten in einem ansehnlichen Match mit 3:1 die Oberhand, mussten sich dann aber im Halbfinale den neuen norddeutschen Meisterinnen im Damendoppel, Ann-Marie Dahms und Sina Henning von den Berliner Füchsen, glatt mit 0:3 geschlagen geben.

Dahms und Hennig erkämpften sich anschließend mit einem 3:2-Sieg im rein Berliner Duell gegen Madeleine Schrödter und Lisa Sophie Steinhäuser vom VfL Tegel den Titel. Das Marßeler Duo aber konnte sich ebenso wie die Brandenburgerinnen Carolin Gragoll und Wencke Dauwitz als Drittplatzierte feiern lassen.

Jennifer Bienert und Klara Bruns hatten zuvor bei den Bremer Landesmeisterschaften in der Halle am Hohweg die Damenkonkurrenz im Doppel für sich entschieden. Zudem gewann die Tochter des Marßeler Trainers den Einzeltitel, während Klara Bruns in dieser Disziplin Dritte wurde. Und zusammen mit Rene Reißig vom Neurönnebecker TV sicherte sich Jennifer Bienert auch den Titel im Mixed. Das Duo bezwang im Finale Klara Bruns und Torsten Holstein (Tura Bremen).

Am Sonntag ruft nun wieder die Pflicht den Tabellenzweiten der Regionalliga Nord an die Platte. Allerdings muss die SG Marßel das Auswärtsspiel beim TSV Watenbüttel (Braunschweig) ohne Klara Bruns bestreiten, die studienbedingt ausfällt. Für sie spielt das 14-jährige Talent Sofia Stefanska an Position vier. Marßels Teamchef Thomas Bienert erwartet „keine großen Schwierigkeiten“ beim Tabellenvorletzten, der beim 2:8 im Hinspiel chancenlos war. Das Match in der Sporthalle Watenbüttel an der Bundesstraße 72 beginnt am Sonntag um 11 Uhr. (Klaus Grunewald)

Aus "Die Norddeutsche" vom 08.02.2019