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Marßels Tischtennis-Damen sind in Oldendorf nur zu dritt und kommen im Abstiegskampf nicht über ein 7:7 hinaus
Marßel. Die SG Marßel hat den anvisierten Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt in der Tischtennis-Regionalliga Nord der Frauen verpasst. Mit nur drei Spielerinnen mussten sich die Nordbremerinnen mit einem mageren 7:7-Remis beim Schlusslicht Spielvereinigung (Spvg.) Oldendorf begnügen.
Nachdem sich zuvor bereits die Nummer zwei, Andrea Estrada Muralles, in Richtung Guatemala verabschiedet hatte, fiel nun auch noch kurzfristig mit Irina Skachkova die Nummer drei bei den Gästen aus.
Skachkova hatte sich bei ihrer Tochter mit einem Magen- und Darmvirus angesteckt. Deshalb wären die Gäste auf Aushilfen aus der zweiten Mannschaft angewiesen gewesen, die am Tag zuvor in der FTTB-Liga des Bremer Tischtennis-Fachverbandes den Meistertitel unter Dach und Fach gebracht hatte. „Leider waren aus der Mannschaft aber alle verhindert“, bedauerte Marßels Trainer Thomas Bienert.
Somit hatten die Hansestädterinnen bereits von vornherein vier Duelle verloren. „Das hat den Druck auf die übrig gebliebenen Spielerinnen natürlich erhöht und die Sache nicht leichter gemacht“, gab Bienert zu bedenken. Nachdem Egle Orlovaite und Jennifer Bienert dennoch ihr Doppel zu ihren Gunsten entschieden hatten, brachten Bienert und Orlovaite den Sechsten in ihren Einzeln im oberen Paarkreuz mit 3:1 in Führung.
Auch im Match von Klara Bruns gegen Oldendorfs Diana Lührmann sah es nach einer 2:0-Satzführung für Bruns gut für den Favoriten aus. „Doch dann musste Klara gegen ihre mit langen Noppen auf Abwehr spielende Gegnerin Lehrgeld bezahlen“, teilte Bienert mit. Lührmann kam mit ihren unangenehmen Abwehrschlägen weit hinter der Tischplatte immer besser ins Spiel und drehte den Spieß noch mit drei gewonnenen Durchgängen um. „Zum Schluss hat Klara auch ein bisschen die Flatter bekommen“, versicherte Bienert.
Bei ihrem 3:2-Erfolg über Finja Hasters zeigte sich Klara Bruns jedoch von ihrer ersten Einzelschlappe gut erholt. Auch gegen Niina Shiiba verkaufte sich Bruns lange Zeit teuer. Shiiba lauerte mit ihrem Schläger mit kurzen Noppen auf Bälle, die ihr in die Vorhand gespielt werden. Klara Bruns tat ­Shiiba dann auch zu häufig den Gefallen, die gute Seite ihrer Kontrahentin mit zu wenig Druck anzuvisieren.
Im Spiel der beiden an Nummer zwei gesetzten Akteurinnen stand Jennifer Bienert auf verlorenem Posten gegen Gina Henschen. „Gina hat richtig Druck gemacht. Jenni bekam dagegen keinen Zugriff auf das Spiel und lief in jedem Ballwechsel nur hinterher“, stellte Thomas Bienert fest. In der Partie gegen Diana Lührmann rettete seine Tochter wenigstens das Unentschieden.
„Die Welt geht zwar nicht von diesem ­ärgerlichen Remis unter. Mein Sportlerherz blutet aber, weil wir in einer solch hohen Liga nur zu dritt antreten mussten“, er­klärte Thomas Bienert.
Spvg. Oldendorf – SG Marßel 7:7: Niina Shiiba/Gina Henschen, Egle Orlovaite/Jennifer Bienert 0:3 (6:11, 6:11, 4:11); Finja Hasters/Diana Lührmann kampflos 3:0 (11:0, 11:0, 11:0); Shiiba – Bienert 1:3 (4:11, 7:11, 11:6, 7:11); Henschen – Orlovaite 0:3 (4:11, 4:11, 5:11; Hasters kampflos 3:0 (11:0, 11:0, 11:0); Lührmann – Bruns 3:2 (7:11, 9:11, 11:7, 11:8, 11:9); Shiiba – Orlovaite 0:3 (3:11, 6:11, 7:11); Henschen – Bienert 3:0 (12:10, 11:7, 11:3 3:0); Hasters – Bruns 2:3 (5:11, 6:11, 12:10, 11:8, 4:11); Lührmann kampflos 3:0 (11:0, 11:0, 11:0); Hasters – Orlovaite 1:3 (11:3, 6:11, 11:13 10:12); Shiiba – Bruns 3:1 (11:7, 6:11, 12:10, 11:9); Henschen kampflos 3:0 (11:0, 11:0, 11:0); Lührmann – Bienert 0:3 (5:11, 4:11, 6:11) KH

Aus "Die Norddeutsche" vom 20.03.2017